Das Sozialwerk Solidara Zürich – das von Katholisch Stadt Zürich mitgetragen wird – wurde im abgelaufenen Jahr mit seinen Angeboten so gebraucht wie noch nie in seiner Geschichte. Das zeigt der nun vorliegende Jahresbericht.
161 Jahre alt ist das Werk, gegründet einst als «Stadtmission». Nun schreibt das Sozialwerk einen Rekord. Einen aber, der aber wenig Grund zum Jubeln gibt: Die Nachfrage nach Hilfe durch Solidara steigt weiter. Das zeigen auch Zahlen des letzten Jahres:
- 34’002 Mahlzeiten wurden verteilt
- 14’410 Beratungen/Erstgespräche wurden geführt
- 51’703 mal standen die Sozialarbeitenden von Solidara in Kontakt mit Menschen in schwierigen Lebenslagen und mit Unterstützungsbedarf

Der steigende Bedarf an niederschwelliger Unterstützung ist Spiegel und Gradmesser der sozialen Realität. Solidara Zürich ist also auch ein sozialer Seismograf über die Situation in Zürich.
Geschäftsführerin Beatrice Bänninger: «Wir spüren unsere Gäste und Klientinnen bei unserer Arbeit hautnah. Dabei erleben wir auch eine gewisse Ohnmacht, denn wir können – meistens – nichts tun gegen die Verzweiflung aufgrund der verschärften Lage auf dem Wohnungsmarkt. Die Leerwohnungsziffer von 0,06 Prozent in der Stadt beziehungsweise 0,53 Prozent im gesamten Kanton Zürich ist ein soziales Pulverfass.»
Der Jahresbericht von Solidara gibt Einblick in ein Zürich, das von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Es sind Einblicke, die nachdenklich stimmen. Der Jahresbericht zeigt aber auch, dass Solidara nicht immer Lösungen anbieten kann, aber nur schon für den Moment für zahlreiche Menschen existentiell wichtig ist – für eine akute Beratung oder für eine Gratis-Mahlzeit.
Solidara – ein soziales Engagement von Katholisch Stadt Zürich
Solidara Zürich engagiert sich seit 1862 für Menschen in Not. Sie betreibt zum einen den niederschwelligen Treffpunkt Café Yucca, Zürich. Dieses bietet Verpflegung, professionelle Beratung und Nothilfe.
Dazu kommt die Beratungsstelle Isla Victoria. Diese setzt sich für besonders vulnerable Sexarbeiter*innen ein. Das Isla-Team unterstützt sie mit Sozialberatung sowie Gesundheitsförderung und Prävention.