Studie: Kirchen leisten Kitt für Gesellschaft

Was leisten die Kirchen und andere anerkannten Religionsgemeinschaften zugunsten der Gesellschaft? Dieser Frage ist eine Studie der Universität Zürich im Auftrag der kantonalen Direktion der Justiz und des Innern (JI) und der Zürcher Kirchen nachgegangen. Fazit: Sehr viel!

Die anerkannten Zürcher Religionsgemeinschaften erhalten für Leistungen, die sie für die gesamte Gesellschaft erbringen – zum Beispiel im Bereich von Jugendarbeit, Sozialberatungen oder Bildung – vom Kanton finanzielle Beiträge in der Höhe von gesamthaft 50 Millionen Franken pro Jahr. Diese Leistungen der Religionsgemeinschaften wurden nun neu im Rahmen einer breiten Studie untersucht.

In der Studie wurden im Gegensatz zu früher nicht-monetäre Aspekte der religiösen Tätigkeit geprüft, die zum Gemeinwohl beitragen. Etwa in den Bereichen des sozialen Zusammenhalts oder der Wertevermittlung.

Die Studie zeigt:

  • die Gemeinschaften stellen soziales Kapital auch für Personen ausserhalb ihrer Mitglieder zur Verfügung
  • als besonders wichtig wurden dabei Angebote wie Seelsorge oder Altersarbeit bezeichnet
  • Mitglieder religiöser Vereine (Kirchenmitglieder) sowie Menschen, die sich selbst als religiös bezeichnen, zeigen eine höhere Gemeinschafts-orientierung als die Durchschnittsbevölkerung
  • Wertesozialisierung in religiösen Vereinen fördern eine spätere aktive politische Partizipation
  • in religiösen Vereinen entsteht schneller bindendes Sozialkapital in Form von Freundschaften als beispielsweise in Freiwilligenorganisationen oder bei der Arbeit

Die Studie ist eine Anerkennung der kirchlichen Arbeit, weil sie wissenschaftlich aufzeigt, welche qualitative Bedeutung Religionsgemeinschaften für den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben.

Für die Kirche stellen die Ergebnisse der Studie auch eine Herausforderung dar. Vera Newec, Vizepräsidentin des Synodalrats der Katholischen Kirche: «Kirche ist nie Selbstzweck und kirchliches Leben darf sich nie nur um sich selbst drehen. Es ist unser Erbe und unser Auftrag, als Kirchen das Wohl der Menschen und das gemeinsame Zusammenleben aller ins Zentrum zu stellen.»

Diesen Auftrag wollen die Kirchen – und damit auch Katholisch Stadt Zürich- weiterhin erfüllen, ungeachtet des zahlenmässigen Rückgangs der Mitglieder.

    

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