Liebe «Stadtleben»-Interessierte
Unser Christbaum stammt jedes Jahr aus Schweden. Genauer gesagt ist es jedes Jahr derselbe Baum, und er stammt von einem Möbelfabrikanten aus ebendiesem Land. 2025 sind es bereits die achten Weihnachten, die der Baum mit uns bestreitet. Wie eine Tante, die nur an Weihnachten auftaucht.
Die fachmännische Instandsetzung dieses Draht- und Plastikgebildes ist jedes Jahr meine Aufgabe, die mich mit grosser Genugtuung erfüllt. Es ist ehrlich gesagt auch jene Aufgabe, die man mir sorgenlos zutraut, da meine dekorativen Fähigkeiten familienintern als nicht risikofrei klassifiziert werden.
Wenn ich jeweils unter leisen Flüchen den zusammengestauchten Baum aus dem engen Karton gewürgt habe, wirkt er noch wie ein Mahnmal für den sauren Regen und das Waldsterben. Klapprig, gerupft, geknickt.
Doch dann falte ich in einer stündigen Kleinarbeit die Ästchen liebevoll auseinander und drehe sie harmonisch in alle Richtungen. Dazu höre ich bevorzugt lautstark Elvis-Lieder aus jener Spätepoche, als der «King of Rock» mit dampfenden 150 Kilo Körpergewicht, in mit Strass bedeckten weissen Anzügen bombastische Gospel sang.
Und wenn dann Elvis zum Finale von «You gave me a mountain» noch einmal alles aus seiner von Bratspeck, Milchshakes und Drogen ruinierten Stimme presst, die Bläser Amok laufen, die Backgroundchöre schrillen – dann steht der einst verkrüppelte kleine Schwede plötzlich voluminös und in stolzer Pracht in unserer Stube. Dann ergreift mich die erhabene Gewissheit: Keine Zeit wie diese.
Damit sind wir bereits beim freudigen Ausblick auf die kommenden festlichen Tage, die in allen unseren Pfarreien begangen werden: die lichtvollen Rorate-Feiern, Samichlaus-Anlässe, Friedenslicht-Aussetzungen, Adventsfeiern, Krippenspiele, Konzerte und nicht zuletzt die Weihnachtsmessen. Traditionen, die allem Zeitgeist getrotzt haben und immer noch da sind. Das hat was und kann in diesen Tagen nur guttun.

Sinnbildlich für den Kontrapunkt der Kirche zum Alltagsgewusel ist das Lichterlabyrinth. Es stellt den bewussten Weg zur Mitte des Lebens, zu Gott dar. In St. Theresia ist ein solches Lichterlabyrinth zu begehen und zu erleben. Unterwegs ist man auch in Herz Jesu Wiedikon in Form von Abendwanderungen. Dabei wird die alte Tradition des achtsamen Spaziergangs zur Erdung im Hier und Jetzt gepflegt.
Erlöser, St. Josef und Maria Lourdes veranstalten und wirken an Weihnachtsmärkten mit. Nur zu empfehlen, auch für Weihnachtsgeschenke. Vielfalt statt Einheitsbrei. «Anders» ist auch das Format «Kirche Kunterbunt», das die Pfarrei Guthirt im Dezember lanciert: zusammenkommen, essen, beten, Glauben leben und gestärkt in die neue Woche starten.
St. Felix und Regula feiert sein 75-Jahr-Jubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen. Bereits zum Klassiker wurden die monatlichen kulinarischen Kurztrips «Kochen rund um die Welt». Für 5 Franken gibt es was zu erleben.
Und weil Weihnachten nicht zuletzt die lebendige Aufforderung zum solidarischen Miteinander ist, ruft St. Gallus mit «Solidari-Tat» zu einer eigenen Weihnachtsaktion für finanziell benachteiligte Familien und Einzelpersonen aus Schwamendingen auf.
Während ich diese Zeilen geschrieben habe, lief im Hintergrund «Aloha from Hawaii», das legendäre Elvis-Konzert von 1973. Dazu muss man wissen: 1,5 Milliarden sahen damals im Januar via Satelliten das Konzert weltweit. Elvis noch schlank und rank und tipptopp geschminkt. Beim Hören des Gospels «American Trilogy» wurde ich gerade einmal mehr so ergriffen, dass ich das Fenster im Büro aufreissen und rausrufen wollte: «Bringt mir alle Plastikbäume dieser Welt! Ich stelle sie alle auf!»
Einen guten Start in die Adventszeit und prachtvolle Bäume wünscht Ihnen,

Oliver Kraaz
Kommunikationsleiter
Katholisch Stadt Zürich
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