Ostern: Es geht um mehr als Eier und Schoggihasen

Auch, aber nicht nur Osterhasen und Ostereier: Manfred Kulla, Seelsorger (Herz Jesu Oerlikon und Bruder Klaus) über das, was uns an Ostern geschenkt wird – egal, wo wir im Leben stehen.

Manfred Kulla, eine einfache Frage zum Anfang: Osterhasen aus heller, brauner oder schwarzer Schokolade?
Am liebsten esse ich Osterhasen aus Milchschokolade, die ein Glöckchen um den Hals tragen (schmunzelt).

Manfred Kulla, Seelsorger in Bruder Klaus und Herz Jesu Oerlikon

Welche Kindheitserinnerungen werden bei Ihnen an Ostern wach?
Ich habe mich jeweils schon lange im Voraus auf die Ostereier-Suche gefreut. Denn Schokolade gab es bei uns nicht das ganze Jahr hindurch. Unsere Eltern haben für uns drei Buben die Osternester in der Grünanlage unseres Wohnblocks versteckt. Wir hatten nämlich keinen eigenen Garten.

Mit Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu. Das ist ein sperriger Teil unseres Glaubens. Wie erklären Sie das jemandem, der sagt: «Darunter kann ich mir gar nichts vorstellen»?
Für mich ist die Auferstehung der Kernpunkt unseres Glaubens, der mir die meiste Lebenskraft schenkt: Das Leben Jesu ist scheinbar durch den Tod am Kreuz gescheitert. Die Machthaber zurzeit Jesu wollten Jesus endgültig zum Schweigen bringen. Doch Gott hat Jesus nicht dem Tod überlassen. Die Auferstehung ist so ein Zeichen dafür, dass die Not und der Tod nicht das letzte Wort im Leben haben.

Wir erleben Ostern im Rahmen des Ukraine-Krieges und des Nahostkonfliktes. Das ist ein getrübte Osterstimmung.
Wir sind es in Mitteleuropa nicht mehr gewohnt, dass ein Krieg vor unserer Haustüre tobt. So gesehen sind es andere Ostern als üblich, ja. Doch wenn wir nur schon die letzten 100 Jahre betrachten, dann gehörte der Krieg zum Alltag! In manchen anderen Ländern der Erde ist dies bis heute der Fall. Aber Christen und Christinnen haben immer Ostern gefeiert, ob während einer friedlichen Periode oder zu den Zeiten eines Krieges.

Wie verhält sich denn die Botschaft von Ostern zum Krieg?
Jesus’ Botschaft erhält jetzt seine tiefe Bedeutung: Jesus wünscht seinen Jüngern und uns den Frieden! Er wünscht uns einen Frieden, den wir selbst nicht herstellen können. Wir brauchen die Unterstützung Gottes. Gerade jetzt während des Krieges in der Ukraine und im Heiligen Land ist es nötig, um den Frieden Jesu Christi zu beten und gestärkt durch seinen Geist den Frieden zu leben.

Die Botschaft als Mittel gegen die Konflikte, Krisen und Nöte im Alltag. Ist es so einfach?
Natürlich ist der Glaube an die Botschaft von Ostern kein Schwamm, der alles wegwischt. Der Glaube an die Auferstehung schenkt aber uns die Gewissheit, dass der Schmerz, auch der Schmerz des Krieges, nicht endlos dauert. Dass unsere Klage nicht ungehört verhallen wird. Anders gesagt: Die Botschaft lässt uns die Erschwernisse des Lebens mit Zuversicht ertragen.

Gottesdienste über die Ostertage

23 Pfarreien, 23 Mal die Möglichkeit, einen für Sie passenden Gottesdienst von Karfreitag bis Ostermontag zu finden:

Gottesdienste Karfreitag
Gottesdienste Ostersonntag
Gottesdienste Ostermontag



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