Präventionsprojekt: Sprechstunde für psychische und sexuelle Gesundheit

Anfang September 2025 startete ein neues Präventionsprojekt zur Stärkung der psychischen und sexuellen Gesundheit kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge und anderer kirchlicher Arbeitsfelder.

Die neue «Sprechstunde psychische und sexuelle Gesundheit» wird im Auftrag der Katholischen Kirche im Kanton Zürich von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) angeboten und steht allen Mitarbeitenden der Zürcher Kirche kostenlos zur Verfügung, die Beratung und therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen möchten. Die absolute Anonymität auch gegenüber der Arbeitgeberin ist dabei garantiert. Die Kirche stellt die Finanzierung des Angebots sicher.

An der Medienkonferenz stellten die Leiterin der Präventionsstelle Pädosexualität der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, Fanny de Tribolet-Hardy, sowie Prof. Dr. Elmar Habermeyer, Direktor der Forensische Psychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, das Projekt vor.

«Wir wollen psychische Störungen aufgrund diverser Problemlagen so weit als möglich verhindern und da, wo bereits eine Störung vorliegt, diese therapeutisch behandeln, um so speziell auch sexuellen Übergriffen vorzubeugen», erklärte Habermeyer.

Für de Tribolet geht es dabei um «Rollenverständnisse, Machtgefälle und -konflikte, Beziehungswünsche und -defizite sowie allfällige belastende biografische Erfahrungen», die zu einem Risiko für Menschen in der Seelsorge und im kirchlichen Dienst werden können.

Der für das Ressort Gesundheit zuständige Synodalrat Andreas Kopp verortete die neue Sprechstunde im Kontext der Präventionsmassnahmen der Zürcher Kirche: «Bevölkerung und Politik erwarten von uns konkrete Massnahmen. Für uns als Kirche ist das Thema noch lange nicht erledigt.»

Joseph Maria Bonnemain, als Bischof von Chur auch für Zürich zuständig, sieht in der neuen Sprechstunde ein Pionierprojekt: «Es ist mein Wunsch, dass dieses wichtige Angebot bald auch in den anderen Kantonen des Bistums übernommen wird und hoffentlich auch in den anderen Diözesen – am liebsten in der ganzen Welt!», so der Bischof.

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